Stadtmagazin Witten: Backen, plauschen, singen, lachen
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Dienstagnachmittag kurz vor halb drei. Peu à peu trudeln sie ein in dem Gemeinschaftsbereich im 1. Obergeschoss, einer charmanten Melange aus Küche, Ess- und Wohnzimmer. Und es ist heute wieder mal ein ganz besonderes Event, zu dem sich die Bewohner des Altenzentrums St. Josef in Witten-Annen begeben. ›Gemeinsam backen‹, so lautet der Plan – eine Idee von Mitgliedern der Jungen Union Witten. »Wir treffen uns ja regelmäßig einmal im Monat, um unterschiedlichste Projekte hier in Witten auf die Beine zu stellen«, erzählt JU-Vorstandsmitglied Lisa Nehm. »Jetzt kam uns die Idee, mal das Thema Generationenaustausch anzugehen. Ein lockeres, gemütliches gemeinsames Backen oder Kochen, bei dem sich Jung und Alt kennen – und voneinander lernen. Also haben wir hier im Seniorenheim nachgefragt, ob daran vielleicht Interesse besteht, und wir haben sofort positiven Zuspruch bekommen.«
»Oh ja«, bestätigt auch Effi Roditi vom sozialen Dienst des Altenzentrums St. Josef, »die Idee passt hervorragend zu unserem Gesamtkonzept. Bei uns wird bewegt und gemacht, gelebt und gelacht, von daher waren wir sofort mit dabei.« Und wirklich, auch heute wird gelebt, gemacht und gelacht. Es werden gemeinsam die Äpfel für den Kuchen geschnitten, der Teig wird gerührt und ganz nebenbei tauscht man sich aus. »Wie lange wohnen Sie denn schon hier?« »So zwei Jahre. Und was studieren Sie so?« »Ich studiere nicht, ich bin bei der Polizei.« »Und, gefällt es Ihnen im St. Josef?« »Ich fühle mich sauwohl hier!« »Finden Sie, ich sollte zwei Ohrringe statt nur einen tragen?« »Zwei Ohrringe? Egal! Es zählt der Mensch, aber ganz ehrlich: Der Bart muss ab!«
Senioren treffen auf junge Menschen, wobei vor allem die Jüngste das Sagen hat. Vier Jahre alt ist die kleine Lotta, die bei diesem Backtreff mit dabei sein darf und es sichtlich genießt. Und auch der Humor kommt definitiv nicht zu kurz. »Äpfel schnibbeln? Ich? Nix da, ich schnibbel nicht, ich ess ja nur«, so der augenzwinkernde Kommentar von Bewohner Heinrich Aufdemkamp auf die Aufforderung, doch mal das Messerchen in die Hand zu nehmen. Einer von vielen humorvollen Momenten. Witz und Lebenslust sind nun mal definitiv nicht der jüngeren Generation vorbehalten, insbesondere hier in Witten-Annen ist da der Bart noch lange nicht ab.
Weiter geht’s: kurze Quizrunden, gemeinsames Singen, herzige Augenblicke, kleine Schmunzler und wiederholtes schallendes Gelächter bilden die stimmigen Zutaten für das gelungene Event nebst mundigem Apfelkuchen. »Wir freuen uns schon aufs nächste Mal«, sagt Effi Roditi, »aber auch auf die vielen anderen kommenden Veranstaltungen wie Osterbacken und Eiermalen, Tanz in den Mai oder Muttertagsaktion.«
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